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pirat1
Im Studium bläute man uns ein, alles mögliche zu sammeln. Weil wir es ganz sicher noch brauchen würden. Zum Basteln. Tischschmuck (eine doofe Erfindung übrigens), Tiere, wasweißich. Tetrapacks, Plastikbecher, Kronkorken, raffinierte Süßigkeiten-Verpackungen. Und somit war unser kleiner Abstellraum schnell voll. Jeder von uns hatte seinen Regalboden, damals im Internat, und als ich nach einem Jahr auszog, schmiß ich zwar alles weg, weil ich nix davon gebraucht hatte, aber ich sammelte daheim weiter. Weil man uns das ans Herz gelegt hatte. Und weil man richtig … tolle Sachen damit basteln kann. Ganz außergewöhnliche, nicht ganz alltägliche Dinge. Aus meiner ersten Praxisbeurteilung: „Die Bastelarbeit beschränkte sich leider nur auf die Anfertigung von einem Tischschmuck.“

Alle hatten richtig viele Ideen. Ein Stiftehalter aus einer mit Moosgummi beklebten Klorolle. Unbedingt Klorollen sammeln! Weil sie gesagt hatten, Bastelmaterialien seien so teuer, wo doch Windowcolour grad im Kommen war und Encaustic auch schon fast. (Sie kennen vielleicht ein paar dieser abscheulichen „Unterwasserbild“-Bilder, so verschwommen und wächsern. Ich hab auch mal eins gemacht. Mit so einem kleinen Bügeleisen. Meer bei Sonnenuntergang. Ich hab auch mal eins geschenkt bekommen, und es war ja nur nett gemeint … )
(In Seidenmalerei hab ich mich auch mal probiert. Und Batik natürlich. Gezwungenermaßen im Kunstunterricht während des Studiums. Ja ja ja, eben mal ausprobieren. Mal schauen. Verschiedene Möglichkeiten und so. Aber Scheiße. Ich mag so was nicht. So für mich ist das genauso doof wie Bodenturnen. Obwohl ich da nicht so übel war. Aber albern ist das, Keule sanft schwingen. Und dieses lange Flatterband da … Die Erinnerungen kommen grad in wilden Wogen.)

Jedenfalls, diesen ganzen Scheiß sammle ich nicht mehr. Hin und wieder Kronkorken. Vor allem aber Korken. Da besitze ich eine große Menge. Dank der Weine, die ich trinke. In unbedenklichem Maße natürlich. Und damit der Fernseher auch mal ausgemacht werden konnte, wurde mit dem kranken Kind zwischendurch was gebastelt.
(Das kann schwimmen, das Floß, aber der Kleber ist noch nicht getrocknet. Wir probierens morgen aus.)

(Auf Arbeit ist u.a. grad Laternenbastelzeit, und ich bin froh, daß die Kolleginnen das gern machen.)

Ein Gedanke zu „.

  1. tanja

    Oh wie ich das kenne.

    Wir haben mehrere Mülltüten voll Kolorollen. Und diese 500g Quarkbecher voll mit Kronkorken, Korken und Kleingetüddel.

    Aber irgendwie hab ich damit noch nicht mehr gemacht, als mich immer wieder drüber aufgeregt, das das Zeugs im Weg rumliegt…

    Und die Eierkartons nehm ich immer wieder brav mit zum Markt, zum Wiederauffüllen. (Das Krokodil, das wir letztes Jahr aus Eierkartons gemacht haben, kam letzte Woche ins Altpapier.)

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